Lesung aus ungedruckten Heften
Die Geschichte der Zeitschrift SINN UND FORM ist reich an literarischen Glanzlichtern und kulturpolitischen Turbulenzen. In den ersten Jahren war es Bertolt Brecht, der das Heft gegen Angriffe von Parteiideologen verteidigte. Hans Magnus Enzensberger erklärte, er habe die Schriften Adornos erst durch die Lektüre von SINN UND FORM kennengelernt, und Walter Jens nannte die Zeitschrift »das geheime Journal der Nation«. Bis heute zählt SINN UND FORM zu den international anerkanntesten und anspruchsvollsten Zeitschriften, in ihr wird literarische Qualität immer wieder als eine Form von Aktualität sichtbar gemacht.
Um so größer ist unsere Sorge um den Fortbestand der Zeitschrift, deren Hefte aufgrund einer Klage gegen die Akademie der Künste derzeit nicht erscheinen dürfen. Anlaß genug, am Vorabend des Geburtstags von Peter Huchel, des ersten und langjährigen Chefredakteurs von SINN UND FORM, Texte aus den ungedruckten Heften zu lesen und über die Bedeutung von Zeitschriften im literarischen Leben zu diskutieren.
Mit Lutz Seiler, Gisela von Wysocki, Wolfgang Matz, Katharina Winkler, Hans Joas, Kornelia Koepsell, Friedrich Dieckmann, Avrina Prabala-Joslin, Emanuel Maeß, Matthias Weichelt.
Sonntag | 2. April 2023 | 19.30 h
Literarisches Colloquium Berlin