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Heftarchiv – Autoren

Goetzoff, Paul

(Pinkas Getzow), geb. 1897 in Minsk, kam 1901 als Pogromwaisenkind in das israelitische Kinderheim nach Köln, Ausbildung an der Rabbiner-Präparandie Höchberg bei Würzburg und am Lehrerseminar Köln, 1916 Kantor, Prediger, Religionslehrer in Sohrau (Oberschlesien), das er 1921 auf Grund der dortigen politischen Wirren verlassen mußte, 1923 Oberstudienrat am Jüdischen Gymnasium in Köln, ehrenamtlicher Kantor, Prediger und Religionslehrer im Kreis Cochem/Mosel, engagiertes Mitglied der Zentrumspartei. Am 9. November 1938 wurde seine Bibliothek verwüstet, er selbst von der SA verhaftet und ins KZ Dachau gebracht; Entlassung am 20. Januar 1939 unter der Bedingung, binnen 24 Stunden nach Übersee auszureisen, Einreise in Haifa am 25. Januar mit einem britischen Touristenvisum. Er ist 1960 in Ramat Gan (Israel) gestorben. Seine Frau und Tochter konnten sich nicht zur Ausreise entschließen. Sie wurden in Auschwitz ermordet. Seinem damals fünfzehnjährigen Sohn Aharon, der heute in Israel lebt, gelang es, noch im August 1939 Deutschland zu verlassen. (Stand 1/1995)

Siehe auch SINN UND FORM:

  • 1/1995 | Als Schutzhaftjude zehn Wochen in Dachau