Huchel, Peter
(1903-1981) Lyriker, 1949 bis 1962 Chefredakteur von »Sinn und Form«, von 1952 bis zu seiner Ausreise in die Bundesrepublik 1971 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste (DAK). (Stand 5/1992)
Siehe auch SINN UND FORM:
- 4/1950 | Das Gesetz
- 2/1951 | In der Heimat. Für Johannes R. Becher zum 22. Mai 1951
- 4/1951 | Chronik des Dorfes Wendisch-Luch
- 3/1952 | Chronik. Bericht des Pfarrers vom Untergang seiner Gemeinde
- 2/1953 | Stimmen der Mitglieder der Sektion Dichtkunst und Sprachpflege. Zum Tode J. W. Stalins
- 5/1953 | Eine Herbstnacht
- 2/1955 | Chaussen, Chaussen. Chronik: Dezember 1942
- 3/1955 | Für Ernst Bloch. Zu seinem siebzigsten Geburtstag
- 6/1957 | Lenz
- 2/1959 | Gedichte
- 1/1962 | Gedichte
- 2/1962 | Gedichte
- 5-6/1962 | Gedichte
- 1/1982 | Memorial
- 6/1988 | Späte Gedichte
- 1/1999 | Korrespondenzen aus der Huchel-Zeit
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Der Garten des Theophrast
Wenn mittags das weiße Feuer
Der Verse über den Urnen tanzt,
Gedenke, mein Sohn. Gedenke derer,
Die einst Gespräche wie Bäume gepflanzt.
(...)
Huchel, Peter
Gedichte
Der Garten des Theophrast
Meinem Sohn
Wenn mittags das weiße Feuer
Der Verse über den Urnen tanzt,
Gedenke, mein Sohn. Gedenke derer,
Die einst Gespräche wie Bäume gepflanzt.
Tot ist der Garten, mein Atem wird schwerer, Bewahre die Stunde, hier ging Theophrast, Mit Eichenlohe zu düngen den Boden,
Die wunde Rinde zu binden mit Bast.
Ein Ölbaum spaltet das mürbe Gemäuer Und ist noch Stimme im heißen Staub.
Sie gaben Befehl, die Wurzel zu roden.
Es sinkt dein Licht, schutzloses Laub.
(...)
SINN UND FORM 5-6/1962, S.868-873, hier S.686
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PETER HUCHEL (1903-1981)
DEUTSCHLAND
1
Späteste Söhne, rühmet euch nicht.
Einsame Söhne, hütet das Licht.
Daß es von euch in Zeiten noch heißt, daß nicht klirret die Kette, die gleißt, leise umschmiedet, Söhne, den Geist.
(1938)
(...)
Huchel, Peter
Memorial
PETER HUCHEL (1903-1981)
DEUTSCHLAND
I
Späteste Söhne, rühmet euch nicht.
Einsame Söhne, hütet das Licht.
Daß es von euch in Zeiten noch heißt, daß nicht klirret die Kette, die gleißt, leise umschmiedet, Söhne, den Geist.
(1938)
II
Welt der Wölfe, Welt der Ratten.
Blut und Aas am kalten Herde.
Aber noch streifen die Schatten
der toten Götter die Erde.
Göttlich bleibt der Mensch und versöhnt.
Und sein Atem wird frei wieder wehen.
Wenn auch die heulende Rotte höhnt, sie wird vergehen.
(1939)
(...)
SINN UND FORM 1/1982, S. 66-67, hier S. 66
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DER AMMONITER
Überdrüssig der Götter und ihrer Feuer
lebte ich ohne Gesetz
in der Senke des Tales Hinnom.
Mich verließen die alten Begleiter,
das Gleichgewicht von Erde und Himmel,
nur der Widder, die Moderhinke
schleifend über die Sterne, blieb mir treu.
(...)
Huchel, Peter
Späte Gedichte
DER AMMONITER
Überdrüssig der Götter und ihrer Feuer
lebte ich ohne Gesetz
in der Senke des Tales Hinnom.
Mich verließen die alten Begleiter,
das Gleichgewicht von Erde und Himmel,
nur der Widder, die Moderhinke
schleifend über die Sterne, blieb mir treu.
Unter seinem Gehörn aus Stein,
das rauchlos glänzte, schlief ich nachts,
brannte Urnen jeden Tag,
die ich abends vor der Sonne
am Felsen zerschlug.
Nicht sah ich in den Zedern
die Katzendämmerung, den Aufflug des Vogels,
die Herrlichkeit des Wassers,
das über meine Arme rann,
wenn ich im Bottich schlämmte den Ton.
Der Geruch des Todes machte mich blind.
FRIEDE
Zugzeiten der Vögel.
In den stachligen
Grannen gedroschener Ähren
wohnt noch die milde Leere des Sommers.
In den Schießscharten des Wasserturms
wuchert das Gras.
(...)
SINN UND FORM 6/1988, S.1288-1291, hier s.1288
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