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Die Wahrheit erlügen. Über die Schwierigkeiten biographischen Schreibens

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Warum ist Robinson Crusoe so viel lebendiger als Daniel Defoe? Was macht die Schwierigkeit und Faszination biographischen Schreibens aus? In seinem Essay »Die Wahrheit erlügen« (SINN UND FORM  1/2022) erkundet László F. Földényi das vielfältige Verhältnis von Fakten und Fiktionen, die Kräfte der Interpretation und die plastische Macht der Umdeutung. Als Biograph von Daniel Defoe kennt er die bedrückende Last der Tatsachen, ihre mögliche Wahrheitsferne und vermeintliche Neutralität, und erinnert an die Unhintergehbarkeit der Fiktionalität und an die Freude des Erzählens. Die Wahrheit erlügen. Ja, aber was heißt das?

»Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt«, meinte Peter Esterhazy und wies damit auf jene Spur, in der sich der Abend im Wechsel von Lesung und Gespräch bewegt. Dass dies bei László Földényi nicht ohne einen Blick auf Heinrich von Kleist und C. D. Friedrich geschehen kann, versteht sich von selbst.

László F. Földényi ist ein ungarischer Essayist, Kunsttheoretiker, Literaturkritiker und Übersetzer. Veröffentlichungen u.a.: Starke Augenblicke. Eine Physiognomie der Mystik (2013); Orte des lebenden Todes. Kafka, Chirico und die anderen (2017); Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften (2019) und Der Maler und der Wanderer: Caspar David Friedrichs Urkino (2021) (alle bei Matthes & Seitz Berlin).

Vor Ort
Dienstag | 15. Februar 2022 | 19 h Uhr
Katholische Akademie Berlin
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